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Bericht Friedhof der Illusionen

ChakaKhan

anerkannter Rheinländer
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8. Juni 2010
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Prolog:

Ich habe in diesem Beitrag Pattaya aus meiner sehr persönlichen Perspektive geschildert. Alles, was in dem Beitrag steht, hat sich so oder ähnlich ereignet und ereignet sich auch gerade jetzt. Wer in Pattaya war und sagt, er kenne Thailand, der lügt. Pattaya ist nicht Thailand!

In Thailand gibt es schätzungsweise zwischen 2 und 3 Millionen Prostituierte. Nur etwa 10 – 15% davon arbeiten in der touristischen Branche in Pattaya, Bangkok, Phuket, etc. der Rest fast ausschließlich für eine einheimisches, asiatisches Publikum. Prostituierte in Thailand stehen in der sozialen Hierarchie auf der untersten Stufe. Besonders schlimm betroffen davon sind die 85 – 90%, die nicht in der touristischen Branche arbeiten. Oftmals gezwungen von der Familie aber auch aufgrund von Verschuldung zwecks Tilgung von Schulden regelrecht verkauft. Für diese Geschöpfe gibt es so gut wie keinen Weg zurück zu einem normalen Leben als geachtetes Mitglied der thailändischen Gesellschaft.

Diejenigen, die im Tourismus arbeiten, haben ihren Weg zumeist selbst gewählt. Zynisch könnte man behaupten, dass sie zu faul sind zum arbeiten. Sie haben das zweifelhafte Glück von einer doppelten Moral der Gesellschaft zu profitieren.



Friedhof der Illusionen

Einst war es ein kleines und unbedeutendes Fischerdorf an der Ostküste Thailands, in gerade mal 2 Stunden von Bangkok aus zu erreichen. Aber damals bestand kein Interesse daran, 2 Stunden Fahrt über schlecht ausgebaute Straßen in Kauf zu nehmen, nur um dieses kleine, unbedeutende Dorf an der Ostküste aufzusuchen. Dies änderte sich allerdings fast schlagartig, als die Amerikaner während des Vietnamkrieges Pattaya, denn genau dieser kleine Ort ist gemeint, als den Ort für ihre Verwundeten und Urlaubsreifen GI’s auserkoren haben, der für R & R (Rest and Recreation) nicht zuletzt wegen seiner Nähe zum Luftwaffenstützpunkt U-Tapao am besten gelegen war. So erlebte Pattaya Ende der 60ger einen ungeahnten Aufschwung. Hotels schossen aus dem Boden, und genauso schnell entstanden Vergnügungsstätten, um den nach Urlaub und Ablenkung lechzenden GI’s alles in fernöstlicher Manier zu bieten, was sie so lange entbehrt hatten.

Der Ruf, dass man in Pattaya bei den Amis gutes Geld machen kann, drang schnell bis in den letzten Winkel des Landes. Und so kam es, dass ein wahrer Run von Menschen auf Pattaya einsetzte, alle kamen voller Illusionen, viele aber gingen schon wieder, kaum dass sie da waren. Sie glaubten, dass mit dem Ende des Vietnamkrieges auch das Schicksal von Pattaya besiegelt sei.

Aber sie sollten sich getäuscht sehen, denn die, die blieben, bildeten den Kern für den Aufschwung Pattayas zu einem der am meisten besuchten Urlaubsorte in Thailand. Es waren die mandeläugigen Schönheiten mit ihrer samtbraunen Haut, ihrem anmutigen Lächeln, ihrem einnehmenden Wesen, ihrem schwarz glänzendem Haar und ihrem leidenschaftlichen, hingebungsvollen Liebesspiel, mit dem sie so manches Herz brachen, die Pattaya einen Ruf verschafften, der es weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt, berühmt und auch berüchtigt machte. Es waren aber auch die Geschäftsleute, die Hotels errichteten und als südöstliche Oase für Singles anpriesen, oder wie man damals in den Katalogen namhafter Veranstalter geschrieben fand: „Dieses Hotel ist besonders geeignet für den allein reisenden Herrn!“

Pattaya wuchs nicht, nein, es wucherte, unkontrollierbar wie ein Krebsgeschwür. Schier endlos die Zahl der Restaurants, der offenen Bars, Coffee Shops und GoGo Bars, Massage Parlours, Travestie Shows, die lichte Seite, die der Besucher wahrnimmt, und die dunkle Seite, Kinderprostitution, Drogen, Kriminalität und Perversion, vor der man dann gerne die Augen verschließt und eine Vogel-Strauß-Politik betreibt, nur um das Bild von der schönen heilen Welt nicht zu trüben.

An dieser Stelle muss man allen Moralaposteln und Sittenwächtern, seien es jetzt selbsternannte oder solche unter staatlicher Protektion, ein großes Kompliment aussprechen. Denn dank ihres selbstlosen Einsatzes ist Thailand das erste Land auf der Welt, in dem es keine Prostitution gibt, denn die wurde 1960 per Gesetz in Thailand verboten. Und was in Thailand verboten ist, das gibt es dort auch nicht. Schluss! Ende! Aus! Ihr glaubt mir nicht? Lasst mich euch eines Besseren belehren, denn Thailand wäre nicht Thailand, wenn es nicht so wäre. TiT, This is Thailand!

Denn wenn es den Thais per Gesetz an das Eingemachte geht, welches aus drei großen Buchstaben „S“ besteht, nämlich „Sanuk (Spaß), Sabai (Gesundheit), Satang (Geld)“, wird ein ungeheures Potential an Erfindungsgeist frei gesetzt, und die Gesetze werden so lange umdefiniert und uminterpretiert, bis ein Weg gefunden ist, der alles so lässt, wie es mal war. Ihr glaubt mir immer noch nicht? Dann macht euch kundig. Und ich sage euch: Es funktioniert. Im Streitfall wird kaum eine der Ladies behaupten, sie hätte für ihre Liebesdienste kein Geld bekommen. Derjenige, der es darauf anlegt, wird der Dumme sein, weil er nämlich für die ortskundige Begleitung, die traditionelle Thai Massage, die ich übrigens jedem mit krumm gesessenen Rücken und sonstigen Gliederschmerzen, das spezielle Glied ausgeschlossen, empfehlen kann, für die Hilfestellung bei Übersetzungen, für fachkundige Führung etc. bezahlt hat, nie jedoch für eine sexuelle Handlung. Wie schon gesagt, TiT, This is Thailand.

Und Pattaya drohte an dem zu ersticken, was seine Bewohner und Gäste hinterließen und hinterlassen, ein wucherndes Ungetüm, dessen Ausscheidungen ungeklärt in das Meer entlassen werden, welches der gewaltigen Mengen an Abfall nicht mehr Herr wird, krass gesagt, Mord an einer vormals gesunden Ökologie.
 
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