zitrone
legendärer Rheinländer
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„Wenn der Freier mal den Höhepunkt vorgaukelt“
Schon am nächsten Tag sollte es mich wieder in Candys Fänge ziehen. Es ist dieser Charme „normale Frau“ und das unbeschreibliche Gefühl des Hautkontaktes mit ihr. Vielleicht ist es auch nur ihre Victoria’s Secret Bodylotion.
Das ungarische Schoßgewitter des Vortages begrüßte mich mit dem Ausruf „Mein Favorit!“ aus der Distanz. Da sie zu diesem Zeitpunkt bereits in Gesellschaft war, grüßte ich mit einem Augenzwinkern und dezentem Winken zurück. Es hat mich ein Weilchen beschäftigt, wie dies auf das Dreibein, ihre Buchung des Moments, gewirkt haben mag.
„Ihr Männer habt auch eure Favoriten, also who cares!“, war ein Statement aus anderem Hurenmunde dazu. Hier und da hielt ich ein Schwätzchen und überbrückte so die Zeit bis zum angedachten Happening.
Als Candy dann auf mich zukam, fragte sie bereits aus der Ferne, ob ich die „Magic-Tasche“ dabei hätte. Mein Nicken löste ein beinahe geseufztes „Hm!“ aus und lies ein breites Grinsen folgen. Und doch, kam alles anders. Nein, alles kam nicht. Kommen und kommen lassen, frei nach Wallenstein.
Den Sex-Turnbeutel am hinteren Ende des Bettes platziert, die Flipflops und den Saunakilt in die Ecke gepfeffert, ging es zum Knutsche-Stehblues über. Völlig wortlos! Ich liebe es so, so sehr! Gegenseitiges zärtliches Streicheln und Krabbeln.
Candy ist für die ganz sanften Töne äußerst empfänglich, obwohl man sie, gewusst wie, auch tatsächlich ziemlich hart anpacken kann. Diesmal nicht! Aber in den Knutschpausen, wenn man sie so nennen möchte, treibt man sie mit „Vampirküssen“ am Hals, und gieriger Zunge am und im Ohr, in Richtung Drehzahlbegrenzer.
Kurzer Blow und in die Missio. Und das sollte sich auch nicht ändern. Kein Stellungswechsel; einzig ein wenig Variation im Penetrationstempo und der Intensität. Mal Halb-Hub, mal Voll-Hub. SloMo zumeist! Zwischenzeitlich eine deutliche Beschleunigung, aber nur so lange bis ihre Begleitmusik einen kleinen Pegel-Peak erreichte. Zu schnell zu schön, sollte es nicht werden. Deshalb direkt wieder drei Gänge zurück und „Standgas“-Pimpern.
Hatte ich doch tags zuvor behauptet, dass man mir wohl künftig keinen Orgasmus würde vorspielen können, kamen mir Gedanken, die ich im Pay6 praktisch nie hege. Das Ganze fühlte sich aber auch nicht wie „Pufffick“ an. Das Gehegte tat ich ab und verbannte es ich gedanklich ins Reich der Mythen. Also dort hin, wo es auch im geschäftlichen Geschlechtsverkehr hingehört.
Dennoch war ich nun doch im Zwiespalt mit Engelchen und Teufelchen.
Dranbleiben, alter Sack!
Ach, du schwitzt ja schon! Wovon denn? Das bisschen Bettsport für Bewegungsfaule treibt dem Hurenbock die Schweißperlen auf Stirn. Lachhaft!
Halt’s Maul! Ich brauche meine Konzentration für anderes.
Versuch es doch! Lächerlich! Ich lach’ mich schlapp!
Nee, läuft. Könnte wirklich was werden…
Never! Blödsinn!
Guck’ doch. Siehste das? Weiter jetzt, bleib im Flow. Halte den Takt!
Gib auf! Vergebene Liebesmüh!
Könnte sein...ich tu’ mich echt schwer gerade
Sieh es doch ein, bringt eh nix!
Ich glaube, ich habe meinen Punkt überwunden
Meinste echt?
Jepp, aber der Akku ist so langsam doch reichlich schwach. Nein, ja, vielleicht doch nicht und jetzt doch...
KRAWUMM!
Ich zucke kurz aus ohne gekommen zu sein und Candy stößt mich weg. Kenne dieses „Tourette“ ja schon. Dabei fällt sie halb aus dem Bett und ich habe Mühe sie zu „retten“. Letztlich, zwar nicht sonderlich geschickt, gelingt es irgendwie. Nach dieser kurzen Erheiterung, die dem einherging, fingierte ich meine Reinigung und griff selbst zum Entsorgungs-Zewa. Ich glaube, dass das die Illusion ins Gesamtbild passte. Gemütliches Auskuscheln. Kann mich nicht wirklich an viele Worte erinnern. Wahrscheinlich wurde auch nicht so wirklich gequasselt.
Bevor wir letztlich das Zimmer verließen, verpasste Grünauge mir einen Eierkontrollgriff, den sie mit dem Wort „Magic!“ bekräftigte. Ich war und bin fassungslos. Ach, ja und 100 Euro ebenso! Soll ja nicht zu romantisch klingen, das Ganze.
CHEERS!
