Hinweis Schweiz - Schwedisches Modell: Nationalrat lehnt «Sexkaufverbot» ab

Johann_78

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Wer für sexuelle Dienstleistungen bezahlt, soll bestraft werden. Die Berner EVP-Nationalrätin Streiff-Feller wartete mit einer brisanten Forderung auf. Trotz einiger Sympathie wollte der Nationalrat nichts von einem «Sexkaufverbot» wissen.

Streiff-Feller möchte in der Schweiz mittels Motion das nordische Modell einführen. Hierzulande sollen Menschen für Sex nicht mehr «gekauft» werden dürfen. Gemäss Studien würden 89 Prozent der Frauen im Sexgewerbe ihre Tätigkeit sofort aufgeben, wenn sie könnten, argumentierte Streiff-Fehler am Mittwoch im Nationalrat.

Ihrer Ansicht nach gibt es kaum Prostitution ohne Zwang oder durch soziale Not. «Prostitution ist ein Akt bezahlter sexueller Gewalt.» Es gehe letztlich um die Frage, ob das weibliche Geschlecht weiterhin als Ware gehandelt werden dürfe, sagte die Nationalrätin. Den Bundesrat möchte sie beauftragen, betroffenen Frauen zu einem existenzsichernden Ausstieg aus der Prostitution zu verhelfen und die Aufklärungsarbeit in der Schweiz zu verstärken.

Prostitution verlagert sich in die Illegalität
Diese Argumente verfingen am Mittwoch im Nationalrat kaum. Die grosse Kammer stellte sich mit 172 zu 11 Stimmen gegen die Motion. Damit ist der Vorstoss erledigt.

Auch für den Bundesrat ist ein Sexkaufverbot nach dem Vorbild nordischer Staaten ein untaugliches Instrument, um betroffene Frauen besser zu schützen. Er zieht generell die Wirksamkeit in Zweifel und verweist auf die Erfahrungen aus Schweden. Es bestehe die Gefahr, dass sich die Prostitution in die Illegalität verlagere, argumentierte der Bundesrat. Ausserdem würden Freier einfach vermehrt übers Internet angeworben.

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