Bericht Köln: Sommerkonzert mit Madame de Pompadour

Nachdem wir uns eine Weile nicht treffen konnten, war es nun endlich wieder so weit; wir verabredeten uns an einem sommerlichen Nachmittag zum gemeinsamen Kammerkonzert. Ich zeigte ihr einige Instrumente, die ich ihr dann zur Begutachtung und Bespielung zur Verfügung stellte.
Bereits zur Begrüßung fiel MdP vor Wiedersehensbegeisterung entzückt auf die Knie, um für meine Blockflöte in der richtigen Position zu sein. Wie gewohnt meisterlich gekonnt, entlockte sie meinem Blasinstrument gleich zu Beginn die höchsten Flötentöne. Nach diesem empathischen Prelude begaben wir uns zur eigentlichen Vorführbühne. Dort erwartete sie neben meiner Blockflöte, die sich inzwischen – nicht zuletzt wegen der MdP höchsteigenen beeindruckenden großen Glocken, die während wir zu Bühne gingen fröhlich hin- und herschaukelten - zur Klarinette entwickelt hatte. Ungeduldig führte ich meine Klarinette in Madams wohlgeformten Klangkörper, welcher sich sofort rythmisch zum Takt bewegte. Schnell entwickelte sich in harmonischer Eigendynamik sowohl von vorne als auch von hinten eine klassische Sinfonie der Sinne gefolgt von einer Reihe hocherotischer klangvoller Ergüsse. Mdp steigerte sich nach und nach im wahrsten Sinne in ihre ganz eigene Arie. Eine Partitur benötigten wir dabei nicht. Im Glissando der Stellungswechsel erging es im lustvollen Staccatissimo mal cresendo, mal decresendo und manchmal auch perkussiv. Madame dirigierte mich dabei mal im più forte, mal meno piano bis hin zum spritzigen Finale!

Sottovoce und tief entspannt ließen wir das Sommerkonzert ausklingen. Madame de Pompadour - wie immer ein Hochgenuss für alle Sinne!