Bericht Tote Hose auf der Reeperbahn

Moin Moin,

ich war mal wieder in Hamburg, und ich wollte es trotz aller Warnungen, Negativberichte und Pleitengeschichten mal selber wissen, wie das so ist, eine Nummer auf der Reeperbahn. Damit am Ende niemand enttäuscht ist schon vorab: Ich bin auf kein Zimmer mitgegangen, habe keinen Cent ausgegeben und unverrichteter Dinge nach Hause gefahren.

Und das kam so...:
Weil ein fest eingeplanter Partyabend am Sonntag ausgefallen war, hatte ich plötzlich sowohl zeitlich als auch finanziell ein unerwartetes Fenster in Hamburg. Ich war schon des Öfteren auf der "südnigen Meile" und da auch schon erste Erfahrungen mit den Anmachversuchen der Damen zwischen Davidwache und U-Bahn-Station Reeperbahn gemacht. Und natürlich habe ich alle Warnungen hier und in anderen Foren gelesen. Außerdem schreit das Auftreten der Damen förmlich nach Abzocke.

Und trotzdem reizte es mich, es auszuprobieren. Nicht, weil ich mir erhofft hätte, der erste Freier seit wahrscheinlich 20 Jahren zu sein, der wirklich guten Service ohne Nachkobern erhält. Es reizte mich schlicht.

Der Plan: Einen genau definierten Betrag (80 Euro) in der Tasche haben, kein Portemonaie, keine EC-Karte und vor allen Dingen keine Kreditkarte. Das Geld hatte ich, wie gesagt, dank eines ausgefallenen Partyabends eigentlich verplant und plötzlich doch zur Verfügung. Klar, kann man auch anders und sinnvoller anlegen, aber manchmal muss man ja auch mal verrückt sein. Als "Service" hatte ich mir ein ebenfalls festes Programm einer Dame überlegt, das im untersten Leistungsbereich gelegen hätte. Das wollte ich mit ihr auf der Straße schon klar besprechen und auch direkt deutlich machen, dass ich einen festen Betrag habe und keinerlei Möglichkeiten, auf Nachkobern einzugehen. Die Hoffnung: Mit so offenen Karten dann zumindest den erhofften Minimalservice zu bekommen.

Aber es kam dann doch anders. Und das lag daran: Sonntagabend auf der Reeperbahn - ich war schon oft an anderen Wochentagen da, aber sonntags ist da ja sowas von tote Hose! Kaum Publikum auf der Straße, die meisten Läden haben geschlossen. Allerdings stehen gefühlt noch mehr Damen auf dem Kiez als an anderen Tagen. So viele auf einmal hatte ich bis dahin jedenfalls noch nicht gesehen. Nur, weil sonst kaum ein allein laufender Mann unterwegs war, stürzten sich wirklich alle (!) auf mich. Teils zu zweit, aber auch mit vier oder fünf Frauen gleichzeitig. Und das auch noch wirklich aggressiv - nicht im Sinne von "Schläge androhen", sondern wirklich offensiv anfassen und den Weg "dicht" machen und auch nach mehrfacher und ernster werdener Aufforderung nicht Platz machen. Ich hätte mir die Damen in vorbeischlendern ("Langsam bummel ich ganz alleine die Reeperbahn nach der Freiheit rauf" - von wegen, lieber Hans) gerne angeschaut und dann auch Kontakt zu einer aufgenommen. Aber das war schlicht nicht möglich, weil ich ständig damit beschäftigt war, ein oder zwei Damen gleichzeit auf dem Weg zu schieben oder mich aus ihrem "Ich hak mich mal bei Dir unter" zu befreien.

Ich bin weder klein noch schüchtern, aber das war mir dann echt zu viel. Eine war dabei, da wäre ich fast schwach geworden und hätte meinen Versuch gestartet. Aber ich habe eine Nanosekunde in ihre Richtung geschaut und sofort hat sie ihre "Freundin" genommen und ist mit der auf mich zugerannt. Eine Dame alleine scheint überhaupt nicht mehr drin zu sein da. Entnervt habe ich mir im "Herz von St. Pauli" zwei Astra gegönnt, bin noch eine Runde zurück gelaufen in der Hoffnung, dass nach meiner ersten Abweisungsodyssee etwas mehr Ruhe einkehren würde bei den Damen. Da es aber eher noch schlimmer wurde, habe ich gedacht, dass ich das Geld besser im Laufe der Woche im Rheinland anlegen werde.

Eigentlich schade, ich hätte gerne einer der Damen die Chance auf einen wirklich leichten und mit wenig Arbeit für sie verbundenen Verdienst gegeben...

Es grüßt
der Pyramidenbaumeister